Menschen Licht Emotionen – Tag 2
So, jetzt sitze ich hier und will die Fortsetzung zu meinem euphorischen Bericht von Tag 1 des Workshops „Menschen Licht Emotionen“ bei Andreas Jorns schreiben. Dieser zweitägige Portrait Intensiv-Workshop hat allerdings so viel bei mir ausgelöst und in meinem Kopf in Bewegung gebracht, dass es mir sehr schwer fällt, alles in Worte zu fassen. Und dass am besten noch, ohne wie ein völlig verklatschter Groupie zu klingen. Mal schauen ob mir das gelingt… 🙂
Ich denke ich gehe nur ganz ganz kurz auf den Tag als solchen ein und gebe euch stattdessen einen Einblick in meine gerade völlig überladene Gedankenwelt. Heute Vormittag hat Andreas uns gezeigt, wie er seine Bilder bearbeitet. Alle die seine Bilder kennen werden es sich schon vorstellen können: Schlicht, einfach, effektiv. Mit wenigen dezent eingesetzten Tricks verstärkt Andreas die Bildwirkung. Ich wage mal zu behaupten, dass ich recht fit in Photoshop bin. Ich habe nur wenige neue Bearbeitungsschritte kennengelernt und trotzdem so viel mitnehmen können. Irgendwie verrückt. Auf der einen Seite bearbeitet Andreas viel krasser, als ich es mich ohne ihn trauen würde. Dann säuft das schwarz halt ab, was solls? Das Bild ist nicht im goldenen Schnitt? Hey, wen intressierts? Gleichzeitig bearbeitet Andreas so viel dezenter als ich es bisher gemacht habe. Ich war ja noch nie ein Fan von zu krasser Hautretousche. Aber Andreas ist hier noch eine Spur… wie soll ichs nennen… ehrlicher. Ok, den Pickel will ja niemand auf einem Portrait von sich sehen. Aber alles andere? Gehört doch dazu. Wir wollen schließlich Portraits und keine Beauty-Zeitschriften-Fotos.
Unsere 3 hat Andreas dann auch noch für uns auf richtig schönem, matten Papier gedruckt. Er druckt all seine Fotos und Leinwände selber. Es ist so toll, ein Foto in so guter Qualität ausgedruckt in der Hand zu halten. Ich bin sowieso ein Fan von Papier und auch all meine Kunden bekommen immer gute Abzüge aus einem Fotolabor von mir. Aber Andreas schafft es natürlich auch in dem Bereich wieder, das was ich bisher kannte zu toppen. So richtig hat er dann aber mit seinem Kommentar zu meinem Foto von Matthes den Bock abgeschossen. Er schaute sich meinen Ausdruck an, schüttelt den Kopf und haut dann mal eben ein „verdammt, das ist so ein Bild wo ich mich ärger, dass ich es nicht geschossen habe“ raus. Ich denke ihr könnt euch die Party in meinem Kopf vorstellen. 😀
Heute Nachmittag durften wir Lani fotografieren. Alle Fotografen, die Andreas Arbeiten verfolgen, fallen vermutlich gerade vor Neid vom Stuhl. Lani sieht nicht nur großartig aus, sie ist vor allem eine wirkliche interessante Person. Jeder von uns Workshop Teilnehmern hatte eine halbe Stunde in einem abgetrennten Raum Zeit mit ihr. Unser Bild mussten und durften wir uns komplett selbst erarbeiten. Angefangen von der Klamotten Auswahl über Lichtsetzung etc. So gingen wir nicht, wie bei den meisten anderen Workshops, mit super ähnlichen Ergebnissen nach Hause. Jeder von uns hat ein völlig anderes Ergebnis erzielt. Ich durfte als erste mit Lani shooten (gestern mit Matthes auch schon, ich frage mich grade ob ich so ungeduldig wirke?). Ich wollte Lani so natürlich wie möglich fotografieren. Gleichzeitig habe ich mir selber zwei Aufgaben gestellt. Zum einen wollte ich mal weiter weg gehen, nachdem Andreas mich am Vortag schon darauf hingewiesen hatte, mal aus meiner Comfortzone herauszukommen. Zum anderen wollte ich gerne ein bisschen mit dem Fensterlicht experimentieren. Ich habe zwar schon regelmäßig mit Fensterlicht gearbeitet, aber bisher habe ich es immer hingenommen wie es war. Dank Andreas super Hinweisen, die während des ganzen Worshops immer wieder eingestreut wurden, wollte ich nicht das einfachste, aber vielleicht auch langweiligste machen sondern bewusst ein bisschen experimentieren.
Lani hatte eine Engelsgeduld. Andreas hate uns ihre Lieblingsmusik aufgelegt (da fällt mir ein, ich muss gleich unbedingt die Tochter von Fran Sinatra googeln!) und Lani und ich haben uns ganz gemütlich unterhalten und Kaffe getrunken. „Nebenbei“ habe ich dann immer wieder Fotos von ihr gemacht, das Licht geändert und mich wieder daran erinnert, dass ich ja auch mal mit ein bisschen mehr Absatnd fotografieren wollte. Irgendwann kam Andreas dazu und meinte, dass die anderen Teilnehmer schon gemeint hätten „die quatschen ja nur“. Andreas Reaktion dazu hat mich gar nicht überrascht: „Ja, ich glaub das wird gut“. Ich würde sagen, damit hatte er Recht. Ich hüpfe innerlich grade im Kreis so großartig finde ich die Fotos.
Tja, was geht alles in meinem Kopf vor? Ich versuche euch mal einen ungefilterten Einblick zu geben:
„Habe ich diese Fots wirklich gemacht?“
„Ich will sofort auf zum nächsten Portrait Shooting““Ich muss mich unbedingt mal von Andreas fotografieren lassen“
„Wie viel wohl so ein Einel-Coaching kostet? Ich glaube das muss ich irgendwann buchen“
„Ich muss meine Website überarbeiten. Wieso habe ich eigentlich noch so viele alte Fotos da drin?“
„Vielleicht braucht Andreas ja mal ein Nicht-Model für seine Workshops. Ohhhhhh… Ich ich ich bitte“
Moment, ich muss mir schnell noch mal die Bilder der letzten 2 Tage anschauen….
„Habe ich diese Fotos tatsächlich selber gemacht?“ Ich weiß, dass hatte ich schon. Bin immer wieder baff.
„Wer braucht eingentlich Farbe? Ob ich jemals noch mal ein Foto in Farbe bearbeite?“
„Ich glaube ich muss mir gleich noch mal die Bilder anschauen“
„Ich sollte meine Preise überarbeiten“
„Wieso sind meine verschiedenen Pakete eigentlich so kompliziert?“
„Ob ich es schaffe, meine Bilder nicht sofort alle auf Facebook zu zeigen sondern die Beiträge sinnvoll zu stückeln?“
„Der Kuchen von Andreas Frau war wirklich lecker“
„Worauf will ich mich eigentlich spezialisieren? Ich überlege schon so lange… Bis im nächsten Jahr will ich mich endlich entscheiden“
„So geile Bilder habe ich noch nie gemacht“
„Wie hat Andreas es eigentlich geschafft mich so zu puschen?“
„Cool, ich habe jetzt eine persönliche Widmung in meinem Bildband“
Ich könnte jetzt noch eine Weile so weiterschreiben. Ihr merkt schon, ich bin völlig begeistert von Andreas als Mensch, Fotograf und als Trainer und Dank ihm jetzt voller Tatendrang. Ich bin einer Entscheidung über meine Spezialisierung wieder ein Schritt näher gerückt, habe mich noch mehr als bisher in Potraits, die Fotografie und das Spielen mit Licht verliebt und mein 50mm Objektiv nach dem Wechsel zur Vollformat endlich wieder eins Herz geschlossen. Übrigens bezahlt mich Andreas nicht für meinen überschwänglichen Beitrag 😉 Ich bin einfach nur begeistert und habe euch meine Eindrücke ganz frisch und ungefiltert runtergeschrieben. Die entstandenen Bilder zeige ich euch im nächsten Beitrag. Dann ohne viel Gequatsche – versprochen! Mein absolutes Lieblingsbild vom Wochenende muss ich dann doch schon mal raushauen:
Andreas, ich fass mich mal ganz kurz: Danke! 😉
Alle die meinen Bericht von Tag 1 des Workshops verpasst haben dürfen gerne noch mal nachlesen.
Ich freue mich auf eure Kommentare. Hilft euch der Beitrag weiter? Habt ihr Andreas vielleicht auch schon kennengelernt oder einen seiner Workshops besucht?
Ganz unabhängig davon, dass all das, was Du schreibst, einen nicht unerheblichen Werbeeffekt für mich hat, gehen mir Deine Worte sehr nah, Kerstin! Genau für solche Teilnehmer wie DICH mache ich meine Workshops und ich bedanke mich für Deine Enthusiasmus, Deine Wissbegierigkeit, Deine Aufgeschlossenheit, Deine Neugier und Deine Leidenschaft. Und Deinen leichten Hang zur Euphorie! All dies sind die Grundlagen dafür, eine gute Porträtfotografin / guter Porträtfotograf zu sein/werden! Mach einfach weiter so!
Liebe Grüsse
Andreas
Wow, danke!
Liebe Kerstin,
da bin ich wieder und wieder hast Du am heutigen Tag geschafft, mir eine Gänsehaut zu zaubern. Andreas hat auch bereits auf meine Anfrage geantwortet. Alles in allem ein toller Start in den Tag. Zurück zu Deinem Artikel. Man (ich) kann quasi durch Deine Zeilen spüren, wie Du Energiegeladen durch den Raum springst, vor Freude lachst und alles sofort umsetzen möchtest. Das kann ich gut nachvollziehen und wünschte ich hätte Andreas auch schon mal besucht 🙂 Dein Einstiegsbild oben mag ich schon mal sehr! Ich bin gespannt, was noch von Dir kommt.
Liebe Grüße André
Danke für deine Worte Andre! Ich freue mich sehr, dass genau das rüber kommt, was ich mit meinem Beitrag ausdrücken wollte. Ich bin sicher, in deinem Kopf wird es nach dem Workshop bei Andreas genauso aussehen 🙂
Heute abend lasse ich dann die Bilder für sich sprechen. Ich bin gespannt was du dazu sagst.
Viele Grüße